Der MUS zeigt, wie edel Grauburgunder in Deutschland sein kann. Die alten Reben auf Kalkstein mit etwas Lehm und Eisen bringen einen Wein, der trotz dezenter Frucht enorm viel Charakter und Spannung besitzt. Die Maischestandzeiten über Nacht und die schonende, langsame Pressung verleihen ihm eine subtile Phenolik und eine feine Struktur, während der Ausbau in gebrauchten 600-Liter-Fässern nur minimale Holzeinflüsse zulässt.
In der Nase zeigt sich der Musbrugger eher zurückhaltend: feine Apfel- und Birnennoten, ein Hauch Pfirsich, eine leicht rauchige Mineralik und dezente Holzaromen. Am Gaumen fängt er diese Eleganz ein, mit sanftem Schmelz, geschmeidiger Textur und einem Hauch phenolischer Griffigkeit. Die kalkige Mineralik zieht sich durch, die Frucht bleibt charmant und dezent, und im Nachhall schimmert sogar ein leicht rotbeeriger Ton durch.
Ein Grauburgunder, der sich locker mit den großen Burgundern messen kann, dabei aber seine eigene, pfiffige Art behält: mineralisch, fein und von beeindruckender Länge. Ein echtes Statement von Ziereisen jenseits des Gutsweins.