Cidre ist vielleicht der charmanteste Weg, Äpfeln eine zweite Reife zu schenken. In Frankreich seit Jahrhunderten tief verwurzelt – besonders in der Normandie und der Bretagne – steht Cidre nicht nur für Handwerk, sondern für Lebensart: leicht, trocken, feinperlend und erstaunlich vielseitig.
Im Unterschied zum industriell hergestellten Apfelwein wird Cidre traditionell vergoren, oft aus alten, regionaltypischen Apfelsorten, die eigens für die Cidreproduktion angebaut werden. Je nach Ausbau zeigt er sich trocken (Cidre brut), halbtrocken oder fruchtig – mal klar, mal naturtrüb, mal leicht oxidativ, mal frisch und saftig. Die besten Cidres entstehen mit minimalem Eingriff, oft spontan vergoren und ungefiltert, mit einem Alkoholgehalt, der selten über 5 % hinausgeht.
Wer Cidre kaufen möchte, entdeckt eine Welt zwischen Apfel, Hefe, Struktur und Frische – leicht zu trinken, aber nie banal. Besonders spannend sind handwerklich hergestellte Varianten mit biodynamischem Anspruch oder Cidre Rosé aus roten Apfelsorten. Cidre passt zum Apéro, zur Käseplatte, zur Galette – oder einfach zu einem frühen Abend auf dem Balkon.