In Ungarn als Furmint bekannt, in Slowenien als Šipon – die verschiedenen Bezeichnungen dieser traditionsreichen Weißwein-Rebsorte lassen bereits auf ihre Herkunft aus dem Osten Europas schließen. Ihre Wurzeln reichen tief in das Tokajer Weingebiet im Nordosten Ungarns, wo sie seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle spielt – nicht nur im weltberühmten Tokajer Süßwein (Tokaji Aszú), sondern zunehmend auch als Furmint trocken in hochwertiger, moderner Stilistik.
Noch immer ist Furmint Wein vor allem in osteuropäischen Weinregionen wie Tokaj oder dem ungarischen Somló zu Hause, doch auch international wächst das Interesse – dank seiner Vielschichtigkeit, seiner prägnanten Säurestruktur und seines großen Lagerpotenzials. Besonders reinsortig ausgebaut zeigt Furmint seinen Charakter: von schlank und mineralisch bis kraftvoll mit Aromen von Honig, Quitte, grünem Apfel, Zitrusfrüchten und gelegentlich rauchigen Noten. Wer den typischen Furmint Geschmack sucht, findet hier eine spannende Alternative zu bekannten Sorten wie Riesling oder Chardonnay.
Leichte, fruchtbetonte Furmint-Weine eignen sich hervorragend als Sommerwein oder vielseitiger Speisebegleiter, etwa zu Fisch, hellem Fleisch oder kräftigem Käse. Komplexere Varianten mit Barrique-Ausbau erinnern in ihrer Struktur und Eleganz oft an Chardonnay, was Furmint auch für Weinliebhaber außerhalb Ungarns immer interessanter macht.