

Der Gewürztraminer hat es in Deutschland zuletzt schwer gehabt – zu schwer, wie Georg Lingenfelder findet. Auf dem Etikett zitiert er Edmund Burke: „All that is necessary for the triumph of evil is that good man do nothing.“ Frei übersetzt könnte man sagen: Wer die Rebsorte abschreibt, macht es sich zu leicht.
Was Georg aus den alten Reben am Freinsheimer Musikantenhügel zaubert, ist ein Statement. 15 Tage Maischegärung mit Schalen und Stängeln, danach ins Pfälzer Eichenfass – keinerlei Eingriffe, außer einem Hauch Schwefel vor der Füllung. Low Intervention pur.
Das Ergebnis: Ein Orange Wine wie aus dem Bilderbuch. In der Nase klarer Gewürztraminer – Rosenblüte, Litschi, Mango, aber nie überladen, immer frisch und präzise. Am Gaumen kompromisslos trocken, getragen von knackiger Säure, die den Aromendruck perfekt austariert. Dazu feiner Gerbstoff mit Tee-Anklängen und eine salzige Mineralität im Hintergrund.
Ein Wein, der zeigt, wie modern und strahlend diese alte Rebsorte sein kann.