Jahrgangsbericht 2023
Normalerweise schlagen wir uns nicht großartig mit Jahrgangsberichten rum, da Top-Winzerinnen und -Winzer in jedem Jahr guten Wein machen (sollten), doch möchten wir euch in Bezug auf das Weinjahr 2023 einmal mitnehmen und euch erklären, warum diese Flaschen in euren Keller gehören.
Auf eine recht unaufgeregte, entspannte Blüte ohne Frost folgten in den meisten Anbaugebieten heftige Wetterkapriolen. Erst wochenlange Trockenheit in der Phase des Wachstums, wo man unbedingt Regen gebraucht hätte, dann heftige Regenfälle (im Rheingau rund 200 Liter allein im Juli und August) auf einen durchgetrockneten Boden, der in diesem Zustand kaum Wasser aufnehmen konnte. Vor allem die empflindlichen Burgunder-Rebsorten litten unter dem starken Regen. Die Zeichen standen im Allgemeinen nicht gut. Vor allem da der Spätsommer dann ziemlich heiß wurde und so die physiologische Reife der Trauben sehr schnell vorantrieb. So wurden die Trauben im September meist in den kühleren Nacht- und Morgenstunden eingeholt, damit der Most nicht zu warm war und schon anfing zu gären.
All dies zwang die Winzerinnen und Winzer, schon im Weinberg sehr intensiv vorzuselektieren, da viele Trauben Schaden genommen hatten. Wer Qualität in die Fässer bringen wollte, musste also seinen Ertrag drastisch reduzieren und extrem sauber arbeiten.
Riesling ist eine Rebsorte, die mit Trockenstress und Wetterumschwüngen relativ gut zurecht kommt, wodurch hier durch ebenfalls starke Selektion hohe Qualitäten erzielt werden konnten. Der Weinbaupräsident des Rheingaus, Peter Seyffardt, sagte, dass insbesondere aus den Rüdesheimer und Lorcher Lagen ganz besondere Weine entstanden sind.
Auch von der Saar erhielten wir von Erich Weber, Winzerlegende vom Hofgut Falkenstein, die Info aus erster Hand, dass der Jahrgang 2023 einer der besten 5 Jahrgänge gewesen sei, die er je auf die Flasche gebracht hätte. Und wer Erich kennt, weiß, dass so eine Aussage nicht von ungefähr kommt.