Der Heugumber markiert den Einstieg ins Gutedel-Universum von Hanspeter Ziereisen – und zeigt schon, wie ernst er selbst die Basis nimmt. Kaum ein anderer Winzer in Deutschland schafft es, aus dieser oft unterschätzten Sorte so viel Charakter herauszuholen.
Die Trauben stammen aus Handarbeit, vergoren wird im großen Holz, anschließend darf der Wein stolze 18 Monate auf der Hefe ruhen. Für einen Gutedel in dieser Preisklasse ist das fast schon verrückt – und genau der Grund, warum er so heraussticht. Der Name „Heugumber“ – alemannisch für Grashüpfer – passt bestens: In der Nase duftet es nach frisch gemähter Wiese, dazu kommen grüne Birne, ein Hauch Heublumen und etwas Sonnenkerniges.
Am Gaumen leichtfüßig, saftig, mit lebendigem Zug und einer grünlich-klaren Frucht, die sich bis in den feinen Schmelz des Abgangs zieht. Mit etwas Luft im Dekanter gewinnt er zusätzlich an Ausdruck.
Ein Gutedel mit Spaßfaktor und Substanz – unkompliziert, frisch, aber niemals banal.