20 Monate auf der Hefe, gereift in Barriques von Aßmann – überwiegend gebraucht, nur mit einem kleinen Anteil Neuholz. Unfiltriert gefüllt. Mit dem HA zeigt Hanspeter Ziereisen einmal mehr, warum er in Sachen Chardonnay in Deutschland ganz vorne mitspielt. Kaum jemand kommt dem Burgund so nah wie er.
Der 2022er wirkt etwas voller und tiefer als der kargere, straffere 2021er, bleibt dabei aber wunderbar klar und geradlinig. In der Nase dominieren Feuerstein und Kreide, dazu Orangenzeste und ein Hauch Quitte. Am Gaumen beeindruckt der Wein mit Druck und Präzision, bleibt gleichzeitig schlank und rassig. Nussige und salzige Noten, grüne Aprikose, Aprikosenkern, Limettenzeste und Zitronengras sorgen für Spannung, die Säure wirkt feinziseliert und elegant im Hintergrund.
Das Finish zieht sich lang, zitrisch, leicht herb, mit einem feinen Mandarinen-Touch. Ein Chardonnay mit Stil und Format, burgundisch gedacht, niemals fett, sondern voller Zug und Energie.
Noch jung oft etwas verschlossen, gewinnt er nach zwei bis drei Jahren enorm an Ausdruck. Dann zeigt der Hard, warum Ziereisen längst zu den ersten Adressen für Chardonnay in Deutschland zählt.